Wie entstehen Fossilien?
Das Jurameer war von zahlreichen Tierarten bevölkert. Das Wahrzeichen des Geoparks, der Ammonit ist wohl der berühmteste Vertreter. Unser Wissen über ihre Existenz verdanken wir einem bemerkenswerten Prozess, der Fossilisation. Starben die Tiere, sanken sie auf den Meeresboden. Organisches Material wurde von anderen Meeresbewohnern gefressen oder von Bakterien zersetzt. (Eine Ausnahme bilden die wunderbar erhaltenen Fossilien im Posidonienschiefer. Sie werden bei Unterjura extra beschrieben.) Die restlichen Bestandteile wurden nach und nach im Sediment eingebettet und Hohlräume teilweise mit feinkörnigem Schlamm gefüllt. Immer neuer Kalkschlamm bildete im Laufe von Jahrmillionen mächtige Schichten. Diese wurden durch den Auflastdruck zusammengepresst. So entstand das, was wir heute als Kalkstein kennen. Die Fossilien blieben darin eingeschlossen. Manchmal sind sogar Grab-, Fress- oder Bewegungsspuren, sogenannte Spurenfossilien erhalten.
Nicht nur im Meer, sondern auch in See-Sedimenten wie z.B. im Steinheimer Becken, Höwenegg und Randecker Maar sind Fossilien hervorragend erhalten geblieben. Dadurch haben wir auch Kenntnis vom Leben der damaligen Landtiere.
Selten sind noch Reste des Originalmaterials von Fossilien übrig, doch sehr oft bleibt die Form detailgetreu erhalten und gibt noch nach Millionen von Jahren Auskunft über die Lebensbedingungen in ihrer Zeit. Als Leitfossilien helfen sie sogar, eine relative Altersbestimmung von Gesteinen vorzunehmen.
Fotos zum Vergleich und zur Bestimmung von Fossilien findet man in der jeweiligen Rubrik.
"Tropische Lagunen und Puzzlestücke": Fossilien aus dem Nusplinger Plattenkalk
"Unterjura - Fossilien in schwarz": Fossilien aus dem Posidonienschiefer.
Außergewöhnliche Fossilienfunde müssen dem Naturkundemuseum Stuttgart gemeldet werden. Dazu kann der link zum Naturportal Südwest genutzt werden, hier befinden sich auch Bestimmungshilfen.
Impressionen
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© Reiner EnkelmannWie entstehen Fossilien?
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© Reiner EnkelmannFossile Schnecken aus den Seesedimenten des Steinheimer Meteoritenkraters.
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© Günter SchweigertSkelettteil (Rostrum) eines Belemniten
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© Günter SchweigertSpurenfossilien sind keine Fossilien im herkömmlichen Sinne, sondern im Sediment erhaltene Bewegungsspuren, Fraßspuren oder Wohnbauten von Tieren.
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© Günter SchweigertMeerengel aus den Nusplinger Plattenkalken. Es handelt sich um eine Haiart.
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© Reiner EnkelmannFossiler Frosch aus den Seesedimenten des Randecker Maars
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© Iris BohnackerReste von Tieren sinken auf den Schlamm am Meeresboden. Aus Kalkschlamm wird nach langer Zeit Kalkstein. Die Schalen und Hartteile bleiben oft als Fossilien im Kalkstein erhalten.
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mit Beispielbildern zum BestimmenTropische Lagunen und Puzzleteile
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mit Beispielbildern zum BestimmenUnterjura - Fossilien in schwarz