Traditionelle Herstellung von Kalkmörtel (Immaterielles Kulturerbe)

Die Geologie und Rohstoffe der Schwäbischen Alb beeinflussten immer schon verschiedene Bereiche der Industrie. Ein gutes Beispiel ist die traditionelle Herstellung von Kalkmörtel. Kalkstein stand in großen Mengen zur Verfügung, was dabei half die Industrialisierung in der Region voranzutreiben.

Für die Produktion von Kalkmörtel werden zerkleinerte Kalksteinbrocken mit Holz in einer Grube gebrannt, mit Wasser gelöscht und anschließend mit Sand gemischt. Es können auch noch weitere Stoffe hinzugegeben werden, wie beispielsweise Tierhaare, die bei problematischem Untergrund als Putzträger dienen. Kalkmörtel wird vor allem zum Verputzen und Verfugen von Wänden verwendet und wird auch heute noch viel in Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten an denkmalgeschützten Gebäuden eingesetzt. Während früher jeder Hof eine kleine Grube zur Herstellung von Kalkmörtel besaß, verlor die traditionelle Herstellung im Verlauf des 20. Jahrhunderts weitgehend an Bedeutung, da industriell hergestellter Mörtel leichter und günstiger zu produzieren ist.

Die "Zubereitung und Anwendung von traditionellem Kalkmörtel" wurde 2016 von der UNESCO in das Verzeichnis des Nationalen Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Bei einem Besuch im Kalkofenmuseum in Untermarchtal kann man mehr über das historische Handwerk erfahren.

Impressionen

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