Wental ist jetzt Geopoint / Reise in die Erdgeschichte
Das Wental mit seinem spektakulären Felsenmeer ist ein beliebtes Ausflugsziel. Die Landschaft wurde nun vom UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb als Geopoint ausgezeichnet. Damit wird das geologische Erbe gewürdigt. Das Wental ist nun Teil der „Reise in die Erdgeschichte“, welche 38 Geopoints auf der Schwäbischen Alb umfasst.
Mit seinen Seitentälern erstreckt sich das Wental über sechs Kilometer zwischen den beiden Ortschaften Bartholomä und Steinheim am Albuch. Die Landkreisgrenze verläuft im nördlichen Teil mitten im Tal. Die beiden Gemeinden Essingen und Steinheim teilen sich dieses einzigartige Naturerbe. Bei der feierlichen Eröffnung am heutigen Vormittag am Niederseilgarten Steinheim waren Landrat Dr. Joachim Bläse (Ostalbkreis) und Landrat Peter Polta (Landkreis Heidenheim) vor Ort. Bürgermeister Holger Weise (Steinheim) begrüßte die Gäste. Auch Bürgermeister Wolfang Hofer (Essingen) und Bürgermeister Thomas Kuhn (Bartholomä), sowie Geopark-Vorstand Ulrich Ruckh (Bürgermeister Schelklingen) waren vertreten.
Landrat Bläse (stellvertretender Geopark-Vorstand) sprach in seinem Grußwort von einem Freudentag für den Ostalbkreis und den Geopark. Er betonte, dass es nicht nur wichtig sei, das erdgeschichtliche Erbe zu schützen und zu bewahren, sondern die Menschen der Region einzubinden: „Dazu ist der Geopark auf die Unterstützung der Landkreise und Gemeinden angewiesen“. Landrat Polta verwies auf das am 18. Juni in Steinheim sehr erfolgreich stattgefundene Geopark-Fest und freute sich auf die nächste Geopark-Veranstaltung im Landkreis Heidenheim: Am 21. Juli wird die Hillerschule in Steinheim als Geoparkschule eingeweiht.
Eine Wanderung entlang des Tales Richtung Steinheim ist besonders für Familien ein Erlebnis: Zwischen knorrigen Bäumen lassen sich vom Weg aus bizarre Felsformationen entdecken, in denen sich mit etwas Phantasie Märchengestalten und Tiere erkennen lassen. Mit der Auszeichnung als Geopoint macht der Geopark Schwäbische Alb auf die Erhaltung dieses Naturerbes im Spannungsfeld zwischen Erholungsort und Naturschutz aufmerksam. Jeder kann dazu beitragen, indem beim Besuch des Wentals die ausgezeichneten Wege nicht verlassen werden.
Einzigartiges Naturjuwel
Über Jahrmillionen hat sich eine Landschaft mit Lebensräumen geformt, die heute seltenen Pflanzen und Tieren Rückzugsorte bieten. Das fast dreihundert Hektar große Gebiet ist seit 2008 ein Naturschutzgebiet. Verschiedene geologische Prozesse waren an der Landschaftsbildung beteiligt. Aus den Sedimenten des Jurameeres, welches vor 200 Millionen Jahren ganz Süddeutschland bedeckte, bildeten sich mit der Zeit mächtige Schichten. Aus ihnen entstanden die typischen hellen Kalksteine der felsigen Albhochfläche. Das Kalkgestein verwitterte anschließend, verkarstete und ein Fluss bahnte sich seinen Weg. So entstand das Wental. Der Fluss, der das Tal geformt und dabei auch die fantastischen Dolomitfelsen freigelegt hat, ist mittlerweile verschwunden. Deshalb spricht man von einem für die schwäbische Alb so typischen Trockental.
Foto (von links): Ulrich Ruckh, Peter Polta, Joachim Bläse, Hoger Weise, Wolfgang Hofer, Thomas Kuhn